Auf ein Wort

evangelisch engagiert

Liebe Leserinnen und Leser, 
schon Mose fragte sich: "Wieso ich?" als er den Auftrag bekam, sein Volk aus der Gefangenschaft zu führen. Die Antwort kennen wir: Mose nahm die Aufforderung an und wurde zu einer der großen Gestalten in der hebräischen Bibel. 

"Wieso ich?" fragen sich manche, wenn die diakonischen Mitarbeiter*innen nach Unterstützung für die Geflüchteten suchen. "Kann ich das denn?" fragen andere, wenn Sterbende im Pflegeheim liegen und einsam auf Begleitung warten. Mose traut es sich zunächst nicht zu. "Gott, beauftrage lieber einen anderen." Und Mose findet tatsächlich einen treuen Gefährten. Aaron kann das Wort gut führen. Mose und Aaron werden zu einem erfolgreichen Team.

Erfolgreich engagieren sich Evangelische Christ*innen für andere: für Babys und kleine Kinder in Krabbelgruppen, im Gartencafé für die Gäste, für schwerstkranke Mütter, im Unterstützten Wohnen von Bethel Regional. Aber auch im Chor zu singen, sich um eine Gruppe kümmern, Technik zu bedienen oder Trompete als Geburtstagsständchen zu blasen, können wunderbare Erfahrungen sein. Es stimmt also schon: wer sich der Kirche verbunden fühlt, zeigt das auch in seinem Engagement.

Studien weisen auf die positive Wirkung eines Ehrenamts hin: Wer sich engagiert, entwickelt die eigene Phantasie und Kreativität. Und kann dabei die guten Dinge des Lebens in vollen Zügen genießen. Gefragt, was das wichtigste Argument für das Ehrenamt sei, steht an erster Stelle das ‚Spaß haben‘. An zweiter Position folgt ‚sich mit anderen Menschen treffen‘, ‚andere Generationen treffen‘, und schließlich ‚die Gesellschaft zumindest im Kleinen mitgestalten‘.

Dabei geht es nicht nur um die bekannte Aufforderung zur Nächstenliebe: "Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst." Ähnlich argumentieren alle Religionen. Tatsächlich gibt es ein eigenes evangelisches Profil: das Priestertum aller Glaubenden. Im ersten Brief des Petrus steht: "Aber ihr seid das erwählte Volk: eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, eine Gemeinschaft, die in besonderer Weise zu Gott gehört. Denn ihr sollt die großen Taten Gottes verkünden." (1. Petrus 2,9) Jede*r Getaufte ist gemeint, die eigenen Gaben zu entdecken und sie zu fördern. Ausgestattet mit dem heiligen Geist. Und dann aktiv zu werden. Damit Vertrauen wachsen und Liebe untereinander spürbar werden kann.

Haben Sie schon einen Ort für Ihr Engagement gefunden? Sonst entdecken Sie Ihre Talente neu und geben Sie ihnen eine Chance! Sie werden die Veränderung dankbar spüren können.

Ihr Pastor Christhard Greiling
 

Ein Artikel aus dem Gemeindebrief

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