Dorfkirche Steinhagen

Das Mosaik an der Westwand des Kirchturms hat ca. 4 Meter Durchmesser ist einzigartig in NRW. Es entstand 1922 als Ehrenmal für die Toten des 1. Weltkrieges 4 Jahre nach dessen Ende. Der Düsseldorfer Künstler Wolfgang Pagenstecher gestaltete den kämpfenden Erzengel Michael mit einem besiegten Drachen, wie es in der Bibel erzählt wird. Die Flügel des Erzengels Michael schimmern in den Farben des Kaiserreiches schwarz-weiß-rot. Offenbar waren die Bürger Steinhagens bei der Errichtung ihres Mahnmales der neuen Republik nicht zugetan.

Ein umlaufender Text verrät: "Und wenn die Welt voll Teufel wär", ein Zitat aus dem Kampflied der Reformation "Ein feste Burg ist unser Gott". Die 3. Strophe lautet: "Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es muss uns doch gelingen". Ob damit ein Bezug zu dem Kampf im Weltkrieg hergestellt werden sollte, ist nicht geklärt.

Dazu gehören die Namen und Todestage der 116 gefallenen Steinhagener Soldaten rechts und links neben dem Eingangsportal. Heute wird eine stille Form des Gedenkens an die vielen Opfer der Kriege gewählt.

Der siegreich gegen alle Teufel der Welt kämpfende Michael ebenso wie der gen Frankreich drohende Krieger (Kriegerdenkmal) entspricht unserem heutigen Verständnis nicht mehr. Diese Zeitzeichen bleiben aber als Mahnung an manche Irrwege deutscher Geschichte uns Lebenden erhalten.

Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Steinhagen 2022